Im Schoß der dunklen Göttin

Wie das Leben so spielt, pflückt frau Ringelblumen und gräbt Wurzeln gleichzeitig.

Das Leben hält sich nicht immer an das Skript der sauberen Übergänge. Und doch gehen wir unaufhaltsam der dunklen Zeit entgegen.

Da die Schwellen der Jahreszeiten nicht immer eindeutig sind, fordert es Flexibilität, Loslassen, Hingabe und ein im Hier und Jetzt sein. Ein Mitgehen mit den Begebenheiten, ein Fährtensuchen und freies Folgen der Spinnwebfäden.

Wurzeln werden gegraben .... Beinwell, Wegerich, Klette, Brennnessel, Braunwurz, die magische Wurzel des Salomonsiegels, und in meinem Garten das erst mal die Wurzel des Alant. Blutwurz, solange frau ihn noch am Grün findet.

... und die Engelwurz. Zum Räuchern nehme ich die Wurzel der Pflanze, die schon geblüht hat. Wenn ich daraus eine Tinktur oder einen Ölauszug herstellen will, wird die einjährige Pflanze gegraben.

Wurzeln können ganz unterschiedlich sein, manche schlängeln sich gerade unterhalb der Erdoberfläche dahin, manche führen ganz in die Tiefe. Manche reichen so weit, daß wir ihr Ende gar nicht ausloten können.

Wo können wir überall verwurzelt sein? In unserer Heimat, der Landaschaft, in die wir hineingeboren wurden, in unserer Familie und der langen Reihe unserer Ahnen. In welchen Geschichten und Mythen sind wir zuhause und verwurzelt?
Manchmal macht es Sprünge, und wir fühlen in ganz anderern Ländern und deren Geschichten unsere Wurzeln.

Die Wurzel nährt die Pflanze, no-na, wenn wir die Wurzel ausgraben und schneiden, stirbt die Pflanze. Da stellt sich natürlich die Frage: Pflegen wir unsere Wurzeln?

Welche Geheimnisse bergen die Mythen, in denen wir hier in Europa verwurzelt sind? - regionale Mythenforschung sozusagen :)

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Wurzeln führen in die Unterwelt, das Reich der dunklen, schwarzen Göttin. Es geht nicht um eine Person, sondern es geht um die Energie von Tod und Wiedergeburt. Vom Ende und Neuanfang. Die Schwelle in diese neue Zeitqualität ist Samhain, Allerseelen/Allerheiligen.

Diese Energie haben wir natürlich auch im Garten. Das Leben oben stirbt jetzt langsam, aber sicher, ab.
Wir spüren diese transformierende Energie, wenn der Kompost Altes wandelt, wenn wir kaputte Äste herausschneiden. Wenn vielleicht sogar ein ganzer Baum stirbt oder die alte Hausbank verrottet.
Wenn die Früchte vom Baum fallen und beim Verfaulen Nahrung für den Samen produzieren.

Sogar die Blumenzwiebeln müssen zuerst in den dunklen Schoß der schwarzen Göttin um die Kraft zum Wachsen zu haben, und manchmal werden sie eben gewandelt zur Nahrung von ganzuen Mäusefamilien ... naja, da werden wir mal wieder geprüft bezüglich unserer Hingabefähigkeit

Um die Qualität des Wurzelgrabens, um das Erforschen und Einladen der schwarzen Göttin, geht es im nächsten Seminar des Jahreskeises am 25. Oktober.
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Die neuen Seminare "der Garten der weisen Frau" - Archetypen, der Garten und ich, sind jetzt online
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Auch die neuen Termine für unseren Wild-Weisen-Weiberzyklus bis 2023 sind jetzt klar und werden laufend eingetragen.
Um es noch einmal deutlich zu machen, dieser Zyklus ist aufgebaut wie das Medizinrad, wird aber auf ganz eigene magisch-weibliche Art erarbeitet.
Im Jänner ist uns eine Dame für das Wochenendseminar "Vom Ahnen der Wurzeln, vom Weben des Lebens und vom Wenden des Alten" ausgefallen. Also, wer Interesse hat kann sich bei mir oder Monika melden.

Ich wünsch Euch ein schönes Wühlen in der Erde und grüßt mir die dunkle Göttin in Eurem Garten Karoline