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Lichtmess, Imbolc, ein Fest
zu Ehren der heiligen Brigid, der Frühlingsgöttin

Zugegeben, die Tage werden etwas länger, manchmal hören wir einen vorwitzigen Vogelruf, die Haselkätzchen fangen an zu blühen, die Schneeglöckchen schieben ihre Köpfe aus der Erde - und wenn die Sonne scheint, regt sich tief in uns der Tatendrang.

Aber wehe, wenn der Himmel wieder tief grau ist, die Schneeflocken wirbeln oder gar die Nebelfrauen uns einhüllen - schon stellt sich der Körper wieder auf Rückzug ein.
Ganz wichtig ist, dies auch zuzulassen. Sich nach der Natur richten, vorpreschen und dann doch wieder innehalten.
Wie die Knospen an den Bäumen, oder die zaghaften Triebe der Kräuter - alles legt dann einfach wieder eine Pause ein.

Unterstützen können wir unseren Körper beim Munterwerden aber schon, indem wir hie und da ein vorwitziges Kräutlein zupfen und verspeisen - Brennnesselspitzen, Vogelmiere, Brunnenkresse, grüne geballte Kraft sozusagen, aber auch so manche Baumknospe (einfach mal durchkosten!) - von allem ein wenig.

Ein wunderbares Fest zu Ehren des wiederkehrenden Lichtes ist Lichtmess (die Nacht vom 1. Februar).  - Weiße Kerzen anzünden, schwarze     Wetterkerzen weihen,  z.B. mit dem Rauch der Königskerze, die uns schon immer vor Blitzschlag geschützt hat  - Wieder mal ausmisten, um Platz für das neue Licht zu schaffen  - die Fenster aufreissen, um eine frische Briese bis ins hinterste Eck hinterm Sofa zu locken  - und das Auge durch so manche farbenprächtige Primel zum Lächeln bringen

Und wenn´s dann Zeit wird, ganz nach Eurem Empfinden, dann lauft los, rüttelt an den Bäumen, weckt sie auf, auf dass sie reiche Ernte tragen mögen.

Lockt die Fruchtbarkeitsgöttin in Euer Glashaus durch einen kleinen Tanz, ein sanftes Frühlingslied oder einen mächtigen Gongschlag.
Zündet eine Kerze auf Eurem heiligen Platz im Garten an und räuchert Eure Frühlingskräuter vom letzten Jahr (Schlüsselblume, Gundelrebe oder was auch immer Ihr habt)

In früheren Zeiten identifizierten sich die Menschen dermaßen mit dem Jahresrad, sodass sie glaubten, ohne ihr Zutun kommt alles ins Stocken.
Sie haben sozusagen die Frühlingsgeister durch ihren Tanz nicht nur gelockt, sondern sie haben mit ihnen getanzt.
Vielleicht sind die Jahreszeiten so verändert, weil wir vergessen haben, die Natur mit unserem Bewusstsein (und auch mit unseren Taten) zu unterstützen.

In diesem Sinne begrüßt und feiert die längeren Tage, genießt aber auch noch die Ruhe der Natur, die uns die Möglichkeit gibt, in unserem Tempo loszustarten, und träumt vom kommenden Frühling

Karoline

p.s. schaut Euch mal in dieser Zeit, in der die Konturen der Bäume so stark hervortreten, den Habitus der einzelnen Bäume an. Wie wunderbar unterschiedlich sie sind - behütend, leicht, streng, schützend, rund und nährend, hoheitsvoll, ...
all dies hat eine Wirkung auf uns und sollte bei der Wahl des Hausbaumes berücksichtigt werden