Die Schönheit der Nichtfarben - newsletter garten-heil-kraft
und was bedeutet es eigentlich "Die Schleier sind dünn"?
Anfang Demzember, eine dünne Schneeschicht liegt über Allem und die Eiskristalle glitzern in der Sonne. Nach diesem freundlichen und warmen November wird es jetzt wirklich stiller in der Natur. Auch die Farben haben sich dem Sterben hingegeben, übrig bleiben erdige Naturtöne, die aber der Buntheit des Sommers in nichts nachstehen.
Nach einem Beutezug durch den Garten habe ich aus Efeu, Buchs, Eibe, den roten Ästen des Hartriegels und den Zweigen der Hasel einen Adventkranz gebunden. Dazu kam dann noch etwas Tannenreisig und die Misteln einer gefällten Pappel. Der Kranz als Symbol des ewig Zyklischen.
7-erlei Pflanzen, rot für die innere Lebenskraft, die Hasel für die Weisheit und Zauberkraft. Die immergrünen Pflanzen sind dem Saturn zugeordnet, dem Planeten,der für die Grenzen zuständig ist. Der uns aber auch hilft, diese Grenzen zu überwinden, und auch das loszulassen, was wir im neuen Sonnenzyklus nicht mehr brauchen.
Der Adventkranz ist die Vorbereitung auf die Wintersonnwende und die besondere Zeit der Rauhnächte. Mutternächte werden sie auch genannt. Wir rollen uns sozusagen zusammen im Bauch der großen Mutter, gut geschützt von der Außenwelt. |
In dieser Zeit, heißt es, sind die Schleier zur Anderswelt dünn. Ja, aber was heißt das eigentlich?
Wo sind sie überhaupt, diese Schleier? Zwischen mir und der beseelten Welt draußen voller Zauber und Magie. Aber bin ich nicht ein Teil dieser Welt, eingewoben in dieses große Netzwerk?
Ich denke, die Schleier liegen auf meiner Wahrnehmung. Ich kann diese Anderwelt, die ja immer da ist, nur wahrnehmen, wenn ich innerlich still bin und auch meinen Fokus darauf lege. Gar nicht so leicht!
Und was hat das jetzt mit dem Zeitpunkt zu tun? Die Wintersonnwende ist eine Schwelle, ein Übergang in ein neues Jahr, die Tage werden wieder länger.
Etwas ändert sich im Gefüge, das Alte ist zu Ende, das Neue noch nicht da. Vielleicht ist es diese Erschütterung der Ordnung, diese feinen Risse im täglichen Ablauf, die unsere Aufmerksamkeit ändern. Dazu kommt noch die Zeitqualität der Rauhnächte, in der sogar unsere umtriebige Gesellschaft den Atem anhält und stiller wird.
Und in dieser Atempause, dieser Stille, können wir wahrnehmen - der Schleier bewegt sich mit feinem Hauch. eine leise Ahnung des großen Geheimnisses schimmert durch, das Raunen unserer Ahnen kann uns erreichen.
Räuchern gehört nach altem Brauch zu den Rauhnächten. Beim nächsten Seminar "Räucherzeit-Weiberzeit" werden wir tief eintauchen in die Welt der Kräuter und Harze, den Mythen der wilden Jagd und dem Orakeln.
wann: 14.Dez.2018, 14.30 Uhr näheres hier
Des weiteren stehen jetzt alle Termine für Garteplanungs-Seminare über die Landwirtschaftskammer fest
näheres hier
Falls wir uns bis dahin nicht sehen oder hören, wünsche ich Euch eine "wunder"bare Zeit, frohe Weihnachten, einen guten Rutsch ins neue Jahr und vergesst nicht auf die leisen Zeichen der Anderswelt zu achten
Karoline |