01.02.2013 von Karoline Schnepps
Die weise Frau
Was macht eine weise Frau aus?
Im Internet ist nicht viel darüber zu finden, höchstens noch den Übergang dieses Begriffes zur Hexe
(Hagazussa - die Zaunreiterin, die Vermittlerin zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt)
im Mittelalter.
Was bedeutet er aber in unserer heutigen Zeit?
Vielleicht gibt es auch so viele Antworten, wie es weise Frauen gibt? Vielleicht gibt es aber auch
einen Nenner ...
Immer wieder kommen mir aber die Begriffe Selbstverantwortung und Selbstbestimmung in den Sinn.
Gerade bei den Themen, die momentan durch die Medien geistern, wie die Lebensmittelskandale, die Energiefragen, Probleme der Kirche, ist es wichtig sich seiner "Selbst" bewusst zu sein und die Verantwortung für sich selbst, für sein eigenes Leben wieder zu übernehmen.
Selbst zu kontrollieren, was ich esse oder verkoche ... Dann kann ich auch die Energie reinrühren, die ich will, und nicht die annehmen, die riesige Konzerne mit dem Ziel der Gewinnmaximierung mir anzudrehen versuchen.
Zu wissen, was nährt mich, was führt mir Lebensenergie zu.
Ja, und der Körper, den wir uns in diesem Leben ausgesucht haben. Weise Freuen lieben ihn,
nehmen ihn an, wie er ist, tun ihm Gutes, hören auf ihn, seine Bedürfnisse und Vorlieben.
Keiner kennt deinen Körper so gut wie du, also bist du der erste Ansprechpartner. Rede mit
ihm, verwöhne ihn (das geht z.B. auch mit kalten Wassergüssen, langen Spaziergängen in der
frischen Luft, Bewegung überhaupt, auch im eigenen Garten ....)
Verwöhne ihn mit einem duftenden Balsam, vielleicht sogar selbstgemacht, aus natürlichen
Ingredienzien. Salbe ihn und bestätige dir, wie schön du bist.
Einer der wichtigsten Punkte ist (für mich) die Rückbesinnung auf das Leben im Jahreskreis.
Sozusagen mit der Energie der Natur um uns zu leben. Da helfen uns auch die Jahreskreisfeste, uralt und
im Einklang mit Sonne, Mond und Erde gefeiert.
In der Ruhe zu sein, wenn die Natur um uns ruht. Nicht von ungefähr verlieben sich alle im Mai, die Vereinigung
vom Weiblichen und Männlichen, die Leben erschafft.
Das Feiern, wenn die Sonne am höchsten steht und dann der langsame Übergang zur Ernte. Das einbríngen, was
gesät wurde, auch im übertragenen Sinn. Dann Abschließen und Loslassen, in die Ruhe gehen, und wieder aufs Neue losstarten.
Die Zeit läuft zyklisch, nicht linear. Das zu Erkennen nimmt auch viel vom Stress in unserem Leben.
Ja, und dann die Spiritualität. Es gibt niemanden zwischen mir und dem Göttlichem, in mir und um mich herum.
Das Göttliche sehe ich als die Göttin, sozusagen als Gegenpol des männlichen Gottes.
Sie zeigt sich überall, in jedem Wesen, ob Baum, Mensch oder Stein. Unglaublich, unfassbar.
Es braucht auch keine Vermittler zwischen mir und der Göttin, schon gar nicht ein patriachal strukturiertes System, das die Kraft des Weiblichen, Lebensspendenden, verneint.
Die weise Frau weiß auch um die Macht des Wortes und der Gedanken. Was man aussendet in das Lebensgewebe, was man einwebt, kommt auch wieder zurück.
Die weise Frau weiß auch mit Energien umzugehen, sie zu rufen und zu locken, mit ihnen zu tanzen
(auch beim Hausputz !) und, wenn notwendig, veruchen, sie zu wandeln.
Sie versucht insbesonders auch die Energie und das Wesen der Pflanzen und Steine zu erkennen, mit ihnen zu kommunizieren und anzufreunden.
Und natürlich sollte die weise Frau, wenn sie eine Erkenntnis erlangt hat und etwas ändern will,
ins Tun gehen - an ihren Taten werden wir sie erkennen ....
.... eine weise Frau geht also mutig und selbstbestimmt ihren eigenen Weg, in Einklang mit
sich und allen Lebewesen auf Mutter Erde.
Karoline